Abell (Katalog planetarischer Nebel)

Der Abell Catalog of Planetary Nebulae (engl. für Abell-Katalog Planetarischer Nebel) ist ein astronomischer Katalog mit Planetarischen Nebeln, der von George Ogden Abell zusammengestellt und 1966 veröffentlicht wurde.

Der Katalog listet Objekte auf, die bis August 1955 im Rahmen des Palomar Observatory Sky Survey am gleichnamigen Observatorium auf fotografischen Platten identifiziert wurden, die mit dem Oschin-Schmidt-Teleskop mit einer Apertur von 48 Zoll (1,2 Meter) belichtet wurden. Im Jahr 1955 veröffentlichte Abell eine vorläufigen Liste mit 73 der entdeckten Objekte in den PASP, zusammen mit einigen Kugelsternhaufen.[1] Im Jahr 1966 publizierte Abell dann im Astrophysical Journal unter dem Titel Properties of Some Old Planetary Nebulae eine Übersicht mit 86 Objekten, die bei der Durchmusterung entdeckt und provisorisch als Planetarische Nebel klassifiziert worden waren.[2] Etwa die Hälfte der Objekte im Katalog wurde von Albert George Wilson entdeckt, der Rest von George Ogden Abell, Robert G. Harrington und Rudolph Minkowski. Vier der Objekte im Katalog sind in älteren Katalogen zu finden: Abell 50 ist NGC 6742, Abell 75 ist NGC 7076, Abell 37 ist IC 972 und Abell 81 ist IC 1454. Sieben Einträge im Katalog wurden später nicht als Planetarische Nebel bestätigt: Abell 11 (Reflexionsnebel), Abell 32 (Plattenfehler), Abell 76 (Ringgalaxie PGC 85185) und Abell 85 (Supernovaüberrest CTB 1, bereits in Abells Publikation 1966 erwähnt) sowie Abell 9, Abell 17 (Plattenfehler) und Abell 64.[3]

Planetarische Nebel aus dieser Liste sind am besten mit einem Teleskop mit großer Öffnung und einem OIII-Filter zu beobachten.

Kopfhörernebel / JnER1

Der planetarische Nebel Jones-Emberson 1 (JnEr 1, PK 164+31.1, VV 47, VV‘ 74) wurde 1939 von den amerikanischen Astronomen Rebecca Jones und Richard M. Emberson auf Fotoplatten des Harvard Observatoriums entdeckt. Sie entdeckte noch einen weiteren planetarischen Nebel, der ihren Namen trägt: Jones 1 (PK 104-29.1) im Sternbild Pegasus. [325]

Die Bezeichnung PK 164+31.1 stammt von den beiden tschechoslovakischen Astronomen Luboš Perek und Luboš Kohoutek, welche 1967 einen Katalog aller damals bekannten planetarischen Nebel der Milchstraße erstellten. Die Bezeichnung VV 47 bzw. VV‘ 74 geht auf den russischen Astronomen Boris Vorontsov-Velyaminov zurück, welcher nebst der Katalogisierung von Galaxien auch planetarische Nebel studierte und klassifizierte. Aufgrund seines Aussehens erhielt der Nebel auch den Spitznamen «Headphone Nebula» (Kopfhörernebel) [145]

Physikalische Eigenschaften

JnEr 1 ist ein 13’000 Jahre alter planetarischer Nebel mit einem Winkeldurchmesser von etwa 380 Bogensekunden und einer geringen Oberflächenhelligkeit. Im Zentrum befindet sich ein weißer Zwergstern mit 0.63 Sonnenmassen und 16.8 Magnituden. Die scheinbare visuelle Helligkeit beträgt 17.1 Magnituden. Die Entfernung beträgt 578 pc (rund 1800 Lichtjahre). [145, 325, 326, 327]

Aufnahmeort: Hamburg
Aufnahmeatum: 13.05.2024
Kamera: Zwo ASI 533 mcpro color
Teleskop: Skywatcher Quattro 300/1200
Filter: UVIRcut
Belichtungszeit: 56x5min
Bearbeitet mit: APP,Graxpert,Pixinsight

Abell 39

Abell 39 ist ein planetarischer Nebel mit geringer Flächenhelligkeit[3] im Sternbild Herkules. Es wird angenommen, dass der Nebel etwa 6800 Lichtjahre von der Erde und 4600 Lichtjahre von der galaktischen Ebene entfernt ist.[3] Er hat eine nahezu sphärische Geometrie.[3][2]

Seine Bezeichnung ergibt sich aus dem Eintrag in George Abells Abell Catalog of Planetary Nebulae aus dem Jahr 1966.[5][6]

 

Aufnahmeort: Hamburg
Aufnahmeatum: 6.-8.6.2023
Teleskop: Skywatcher Quattro 300/1200
Filter: UVIRcut
Belichtungszeit: 340min
Bearbeitet mit: APP,Nxt,bxt

Abell 85 / CTB-1

CTB 1, ehemals auch unter der Bezeichnung Abell 85 geführt, ist ein sehr lichtschwacher Supernova-Überrest im Sternbild Kassiopeia. Die Entfernung von CTB 1 wird mit ca. 6.500 Lichtjahre angegeben. Es gibt auch auch Angaben von 10.000 Lichtjahre. Das Alter von CTB 1 beträgt rund 10000 Jahre. Allerdings liegt die Unsicherheit bei +/-20%.